Karl Friedrich Schinkel · Altes Museum · Berlin (1828)
Beim Namen Preußische Architektur denkt man sofort an den Architekten und Maler Karl Friedrich
Schinkel (1781 - 1841), einem der bedeutendsten Baumeister und Architekten des 19.Jahrhunderts.
Das architektonische Kleinod Zeughaus, von Andreas Schlüter, Architekt und Bildhauer (1664 – 1714), im Innenhof die „Masken der sterbenden Krieger“, jetzt Historisches Museum, erweitert 2003 von dem Architekten Pei (Louvre).
Am 1. September 1895 wurde die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche eingeweiht, als ehrendes Denkmal für Kaiser Wilhelm I., ein neoromanischer Bau mit gotischen Elementen. Jetzt Ruine mit zeitgenössischem Turm, Wahrzeichen, Architekt Egon Eiermann (1904-1970).
Architektur gliedert sich in Epochen:
Die Bauherren und Ihre Architekten in Preußen haben also Barock, Klassizistisch oder Neo- Klassizistisch gebaut. Es gibt keine Preußische Architektur, wie es auch keine französische, englische oder italienische Architektur gibt, sondern Baustile im landestypischen Geist und den entsprechenden Ausprägungen. Es gibt auch kein Preußen mehr. Es war das Land mit der weltweit kürzesten Lebensdauer, je nach Meinung, von der Königskrönung 1701 bis zur Kaiserkrönung in Versailles 1872 oder bis zum Kontrollratsbeschluss 1947, also nur ein Alter von ca. 170 oder 240 Jahren und trotzdem ein Land mit weltweiter Bedeutung und von größtem Einfluss. Der Name überlebt noch in der „Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ (17 Museen in Berlin), jetzt gerade Wechsel in der Spitze von Klaus-Dieter Lehmann zu Hermann Parzinger (Bayer) auf dem „Preußenthron“. Demnächst Umwandlung in eine Deutsche Nationalstiftung? Über Preußen ist Viel und Bedeutendes geschrieben und wird wohl noch geschrieben werden, 3 Titel: Preußens Aufstieg und Niedergang (Christopher Clark), Maß und Maßlosigkeit (Marion Gräfin Dönhoff), Abschied von Preußen (Wolf Jobst Siedler). Militarismus, Kadavergehorsam, Soldatenkönig, die langen Kerle, „So schnell schießen die Preußen nicht“, der siebenjährige Krieg. Aber auch die Stein- Hardenbergschen Reformen, die Humboldtuniversität, demnächst das Humboldtforum. Mit Voltaire wird Preußen zum Zentrum der deutschen Aufklärung. Blücher, Gneisenau, Clausewitz, Bismarck, der eiserne Kanzler, die Schlachten bei Jana uns Auerstedt die Völkerschlacht, Waterloo. Emanuel Kant, Schleiermacher, von Humboldt, von Niebuhr, Bunsen....... Die genannten Baumeister waren alle in der Preußischen Baubehörde tätig, (Schinkel als geheimer Oberbaurat des Staatsbauamtes) Schlüter und Knobelsdorff wurden später in Ungnade entlassen. Sie alle waren für die hohe Baukultur in Preußen verantwortlich.
Auf Schinkel berufen sich noch immer viele Architekten, wenn es um Baukultur geht oder bezeichnen sich als Schinkel-Schüler, nicht nur Persius und Stühler als unmittelbare Nachfolger und Vollender seiner Bauten, sondern auch Gropius, Mies van der Rohe (Nationalgalerie), Chipperfield (Altes Museum) und Axel Schultes (Kanzleramt). Leider auch Spukschlossrekonstrukteure, unbelehrbar vom modernen Geist eines Schinkels, die zusammen mit den ewig gestrigen "Wiedergängern" der Deutschen Kulturpolik eine, hoffentlich erfolglose, Provinzposse inszenieren wollen. Baukultur heute? – Globalisierung – Solitäre, die sich nicht einfügen – Eventarchitektur -
Die Nullenergie-Stadt, bereits im Bau – mehr als die Hälfte der Menschheit lebt in Megapolen (Städte mit über 10 Millionen Einwohner) – Unwirtlichkeit der Städte - Sanierung – Stadt- reparatur – riesige Ballungszentren in Asien (China), Südamerika (Brasilien). Wie werden wir künftig leben und unsere Welt gestalten? Hanns Hoffmann 5. März 2008
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(Die Bilder des Vortrages stehen zum Download auch als Powerpointpräsentation bereit) |